Pfahlbauten am Südstrand von St. Peter-Ording (Lottis Kajüte und Strandburg)

Pfahlbauten und Badekabinen auf den weiten Stränden vor St. Peter-Ording haben eine üner hundertjährige Tradition. Sowohl in Böhl bzw. Süderhöft als auch am Dorf- und Badstrand gab es diese Strandhütten, die erste allerdings stand unweit der heutigen STRANDBAR 54° NORD am Ordinger Strand.


Es begann noch vor dem 1. Weltkrieg mit der berühmten Ordinger „Giftbude“, die aber bei der Sturmflut 1936 zerstört wurde. 



Sie stellte den Beginn der für St. Peter und Ording typischen Strandbauten dar. Ihr Name ging vermutlich darauf zurück, dass die Einheimischen sagten: „Dor gifft dat wat to koopen!“ Die „Giftbude“ fand ihre Fortsetzung nach dem 2. Weltkrieg in einer neuen Badekabine mit Schankerlaubnis für Alkoholika.
Am Südstrand, dem heutigen Standort der Strandburg, gab es an der dortigen Prielbadestelle nach dem 1. Weltkrieg auch eine Badekabine, die dann nach dem 2. Weltkrieg weiter ausgebaut wurde. 


Hauptperson der Nachkriegszeit war die resolute Wirtin Lotti Hagen, nach der die Strandgastronomie über Jahrzehnte den Namen „Lottis Kajüte“ trug. 1976 erlitt das Pfahlbaurestaurant bei der Januarsturmflut starke Schäden, Terrasse und Fenster wurden zerschlagen, Teile der Inneneinrichtung fanden sich am Seedeich wieder. Zur Saison war aber alles wieder für die Gäste parat.

2003 wurde das Lokal unter einem neuen Pächter und dem Namen „Strandburg“ zu einer modernen Tages- und Abendgastronomie umgebaut. Aktuell steht ein erneuter Pächterwechsel an, womit eine Erfolg versprechende kulinarische Weiterentwicklung verbunden sein wird. 

Bild 1: Die berühmte Ordinger „Giftbude“ aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg (Foto: AG Ortschronik SPO)
Bild 2: Badekabinen am Südstrand 1935 (Foto: AG Ortschronik SPO) 
Bild 3: „Lottis Kajüte“ mit der gesamten Badestelle Süd (1970er Jahre)
Bild 4: Nach der Sturmflut vom 3. Januar 1976 (Foto: AG Ortschronik SPO)
Bild 5: Die „Strandburg“ 2010 (Foto: Jürgen Rust)